Zu Besuch bei Xing – über Agilität im Software Engineering

Mark Weber, Team Lead Engineering bei Xing, hat sich die Zeit genommen, um in der Hamburger Niederlassung mit Prof. Dr.-Ing. Thomas Hemker über die aktuellen Entwicklungen und Anforderungen im Alltag des Software Engineerings zu diskutieren.

Agile Softwareentwicklung ist die Regel

Agile Softwareentwicklung ist heute der Standard. In den Teams sollten jeweils alle notwendigen Skills für die gestellte Aufgabe vorhanden sein. Solche Teams agieren unabhängiger und damit ungebremster. Agile Coaches werden aber auch in Projekten als Team-Mitglieder beteiligt, um diese Arbeitsweise zu festigen.

T-Shaped Fertigkeiten werden noch wichtiger

Es gibt in jedem Team Experten für die einzelnen Themen, aber eigentlich sollen auch Aufgaben von anderen Mitgliedern als den jeweiligen Experten übernommen werden. Links und rechts des eigenes Wissens werden so weitere Fertigkeiten aufgebaut und das eigene Profil gestärkt. Ein Beispiel ist die Qualitätssicherung als schon klassischer Engpassbereich in der Entwicklung. Es ist vorteilhaft, wenn andere Team-Mitglieder QS-Aufgaben auch regulär übernehmen können – und dies nicht nur im Notfall.

V-Modell oder Scrum? Die Wahl der Werkzeuge entscheidet

Die richtigen Werkzeuge in den richtigen Situationen verwenden können, das fasst es gut zusammen. Manche Projekte brauchen ganz besonders klassische Projekt-Management Werkzeuge, andere können vollständig agil geführt werden. Wichtiger als definierten Vorgehensmodellen vollständig zu folgen ist es heute, die vier Grundwerte und zwölf Prinzipien agiler Softwareentwicklung im Alltag zu beherrschen und sich daran zu orientieren.

Subsidiaritätsprinzip - Raum für Ergebnisse wird geschaffen

Elementar ist, dass Teams selber entscheiden dürfen und können, wie eine Aufgabe gelöst oder ein Ziel erreicht werden soll. Führung heißt dann, den Raum dafür zu eröffnen. Dies muss Teil der Arbeitskultur sein, ohne kann agile Zusammenarbeit nicht klappen. In tradierten Strukturen kann so eine Vorgehensweise eine Herausforderung darstellen, für alle Beteiligten. Verantwortung muss dafür angenommen werden, Fehler als Teil der Weiterentwicklung akzeptiert werden.

Fach-Communities sorgen für Austausch im Haus

Damit sich Wissen innerhalb einer Organisation verbreiten kann, muss Raum gegeben sein für Fach-Communities. Team-Mitglieder sollen sich über die eigenen Projektgrenzen hinweg mit anderen Experten im eigenen Haus fachlich austauschen, zu den Themen die hohe Relevanz haben oder sich für die Zukunft abzeichnen. Dabei geht es also nicht um Tools zum Austausch, die vorgegeben werden. Generell müssen die richtigen Tools vorhanden sein. Die Fach-Communities wählen den für sie richtigen Weg. Machen (!) und daraus lernen gilt nicht nur bei der Entwicklung von Software.

Der VIT-Studiengang behandelt agile Softwareentwicklung im Modul 7

Der Austausch mit Experten aus Unternehmen, deren Kerngeschäft Softwareentwicklung ist, hilft zu entscheiden, welche Themen heute und in Zukunft für das Modul Projektmanagement und Softwareengineering wichtig sind. Grundwerte und Prinzipien agiler Arbeitsweise an Studierende so zu vermitteln, dass sie im Arbeitsalltag später beherrscht werden können, ist ein Ziel des Moduls.

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